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Innere und auessere Schoenheit (2)

11 Jan

Personal Note: “Das Leben koennte so einfach sein, wenn immer alles nach Plan ginge… –

 So stay tuned and have a happy and wonderful day!”   Beate

Der Versuch, am folgenden Wochenende meine Dessous-Kollektion um einen neuen BH zu erweitern, bedurfte einer gewissen diplomatischen und strategischen Planung, da ich mit fuenf Kindern ins Shopping Center einmarschierte: mein Sohn Henry (11), unser koreanisches Homestay-girl Kelly (12) mit ihrer koreanischen Freundin und mein Japanisches Homestay-girl Eiko mit ihrer japanischen Freundin.  Als wir das Kaufhaus betraten, gab ich meinen internationalen Kinderchen die Freiheit, fuer eine halbe Stunde ohne meine erzieherische Oberaufsicht zu shoppen und sich dann an der Kasse wieder mit mir zu treffen.  Das wuerde mir genug Zeit geben, still und heimlich und unbeobachtet ein paar BHs anzuprobieren und im Erfolgsfalle ohne grossen Aufstand unaufaellig zu bezahlen. Selbstverstaendlich haette es mir nichts ausgemacht, wenn meine Grossfamilie bei der Auswahl und beim Kauf beteiligt gewesen waere, aber meine asiatischen Girls sind in dieser Beziehung etwas mehr traditionell erzogen und ich wollte ihnen die Peinlichkeit meiner „Europaeischen Offenheit“ und ihrer dezente Roete im Gesicht ersparen.  Und auch mein Sohn auf seinem zielstrebigen Weg zum Teenager-Tum wird mehr und mehr  verlegen, wenn er seine einzige Mutter in ihrer Unterwaesche sieht („not pleasant, Mum“ – Zitat ende).

Gesagt – getan! Henry zog ins Spielwarenparadies, die Girls in die Schuh- und Kleider abteilungen und ich in das Lingerie-Department.  Schon nach 5 Minuten gestresst und verschwitzt probierte ich ein paar BHs an und kam zu dem Schluss, dass die Groessen immer kleiner werden. Beim Anblick im Spiegel  (in einer dieser kleinen Kaninchenstaelle) musste ich allerdings zugeben,  dass ich im Winter etwas rundlicher geworden war, oder vielleicht war mal wieder der Spiegel oder die Beleuchtung unvorteilhaft. Egal – sieht ja keiner (!?!) Und als ich endlich ein Stahlstreben-verstaerktes Modell fand, das an der richtigem Stelle hebt und teilt, beschloss ich froehlich, es gleich in schwarz, weiss und der traditionellen Fleischfarbe zu kaufen (man weiss ja nie…). Das wuerde mir fuer die naechsten drei Jahre den erneuten, frustrierenden Versuch ersparen, mal etwas Schickes und Farbenfrohes fuer „untendrunter“  zu finden. Denn Schickes und Farbenfrohes ist in meiner Groesse leider selten im Sortiment, sorry!

Schnell suchte ich mir noch ein paar Unterhosen, die nicht kneifen (und gross genug sind, um Kaninchen zu fangen) und lief mit meinen neuen Objekten der  inneren und auesseren Verschoenerungs-Begierde  zur Kasse. Bevor ich meine  Grossfamilie in irgendeiner Weise in Verlegenheit bringen konnte  und ihnen die Gelegeheit nahm, alle kulturellen Einzelheiten eines aufregenden Einkaufstages abends per e-mail  in ihre Heimat zu uebermitteln, bezahlte ich unentdeckt meine Beute und die Kassierein liess sie dezent in einer grossen Plastiktuete verschwinden.  Dann drehte ich mich um und ging mit meiner Beute gleich wieder ins Kaufhaus zurueck, so als waere nichts gewesen. Ich straeunte -Interesse heuchelnd- in der Kosmetikabteilung herum, welche  sich aus Sicherheitsgruenden immer in der Naehe der Kasse befindet. Als ich meine Kinderchen sah, wie sie aus allen Richtungen zur Kasse  stroemten, um ihre eigenen kleinen Eroberungen zu bezahlen, reihte ich mich ein und vereint gingen wir durch die elektronische Absperrung hinter der Kasse…

… bis meine grosse geheimnisvolle Tuete einen lauten Alarm ausloeste!

Freundlich aber bestimmt und unter den urteilenden Blicken der uebrigen einkaufssuechtigen Menschenmassen wurde ich mit meiner Tuete abgefuehrt und musste vor den Augen meiner hundertkoepfigen Grossfamilie aus aller Herrenlaender saemtliche Jagd-Unterhosen und Geruest-BHs auf der Theke ausbreiten. Durch die hochsteigende Roete in meinem Gesicht und der Ueberproduktion meiner Schweissdruesen dauerte es etwas bis ich den Kassenzettel zur Beweisfuehrung aus meiner ueberfuellten Handtasche ausgegraben hatte. Waehrend die Maedchen im Hintergrund jeweils in ihrer Heimatsprache tuschelten und kicherten und mein Sohn so tat, als haette er ueberhaupt nichts mit uns zu tun,  stellte die Warenhaus-Sicherheitsoberaufsichts-Polizei in Zivil fest, dass die Verkaeuferin an der Kasse vergessen hatte, das  magnetische Sicherheitding aus Plastik  von einem BH zu entfernen.  

Nach dem Abendessen verschwanden alle kleinen Asiatinnen in ihren Zimmern und die Internationale Voelkerverstaendigung lief auf Hochtouren.

Zum Glueck habe ich ja nun drei Jahre Ruhe…

Siechtum und Neues vom Ende der Welt – Maerz 2010

29 Aug

“Siechtum” ist ein interessantes Wort, das mir ein Bekannter aus Deutschland uebermittelt hat. Klingt gut! Glaube, dem bin ich auch anheimgefallen, allerdings mehr koerperlich und geistig. Entweder bin ich gemuetsmaessig in den Winterschlaf verfallen, obwohl es nun mitten im Sommer ist, oder es handelt sich um altersbedingte Zipperlein, Vitaminmangel, Artist-Blockade (wenn einem nix creatives mehr einfaellt) oder einfach nur die Erschoepfung und das taegliche Ankaempfen gegen einen maennlich ueberlegenen Testosteron Haushalt. Bis vor drei Wochen hatte ich noch einen 14-jaehrigen Franzosen namens Quentin in unsere Familie aufgenommen, der normallerweise auf  Wallis, einer franzoesischen Insel im Pacific, lebt. Henry und Quentin zusammen gaben mir einen guten Vorgeschmack auf das Leben mit Teenagern, das mir noch bevorsteht. Henry wird ja im July schon elf Jahre alt.

So schleppte ich mich mit den boys von Skatepark zu Skatepark, zum Stunt-Rad-Fahren, immer bewaffnet mit einer Kombination aus Erste-Hilfe- und Werkzeugkoffer, um bei jedem Unfall vorbereitet und bestens ausgeruestet zu sein. Abgeschuerfte Knie und Ellbogen, blutende, offene Wunden, blanke Knochen und abgesprungene Fahrradketten ist nun wie mein taegliches Brot!

Und dann musste ich auch noch mit Angeln gehen. Die Jungs haben sich Angeln  gebastelt und dan kam der grosse Tag. Um ehrlich zu sein, habe ich nur gehofft, dass sie nix fangen, da meine persoenliche und moralische Weltanschauung und meine eigene kleine, unsichtbare, innerliche Religion sowie die absolute Bewunderung fuer Ghandi und Mutter Teresa mir strengstens verbietet, Menschen und Tiere zu quaelen oder zu toeten!

Wenn ich selbst killen muesste, was ich esse, waere ich auf jeden Fall Vegetarier und wuerde mich damit begnuegen dem Apfelbaum sein Apfelbaby zu entreissen oder dem Salat den Kopf abzuschneiden, aber einen Fisch kaputt hauen oder den Kopf abschneiden und dann noch die Eingeweide rausreissen, erweckt in meiner kleinen sensiblen Kuenstlerseele aboslutes Graeuel und kommt einem Massaker gleich und wuerde mir mit Sicherheit den Apettit verderben.

Allerdings habe ich kein Problem, ins Fischgeschaeft zu gehen und mir unter hunderten von bereits ermordeten und schoen filetierten Fischtrophaeen die besten auszusuchen, um dann koeniglich und garniert mit frischem Basilikum und Lemon auf meinen viereckigen (Abwechslung braucht der Mensch!) Tellern zum Dinner zu servieren. Vielleicht ist es auch nicht die Religion, sondern nur, dass ich eigentlich ein City-girl bin, und das einzige, was ich normalerweise angele (Maenner ausgeschlossen, da jetzt zu alt dafuer!) sind Sonderangebote im Shopping Centre und Schnaeppchen im Second hand-Shop!

Soweit also zum Fishing und anderen maennlichen Aktivitaeten.

Computerproble ist auch weiterhin ein staendiges und unermuedliches Thema. Aber das scheint ja auch jeden zu treffen, so gibt mir das Hoffnung und moralische Unterstuetzung. Sehe mich selbst immer noch als Computerlaie obwohl ich schon seit 25 Jahren taeglich damit arbeite und sogar zwei Semester Informatik studiert habe, was ich dann aber wieder drangegeben habe, da sich mein, zu dieser Zeit (in den Achzigern) flamboyant und lebens-lustiger lifestyle nicht mit abgedunkelten, von der Aussenwelt abgeschnitten Raeumen, gruen flimmernden Bildschirmen und Fremdsprachen wie „Basic“ und „Cobol“ sowie das Konstruieren von komplizierten Flow-charts vereinbaren liess. Habe dann schnell auf allgemeine Betriebswirtschaft umgeschwenkt und bestaetigend festgestellt, dass der corporate life-style in Kostuem und high-heels als einzige Frau in einer maennerbesetzten Financial Controller World bei „Sony“, verbunden mit Reisen und Vortraegen halten, besser zu mir passte. Wobei die entsprechenden Manager aus meinem Zustaendigkeitsbereich mehr an meinen Beinen als an ihren monatlichen Wirtschaftszahlen interessiert zu sein schienen. Heute ist das ja nur noch ein verhallter Schrei oder ein romantischer Rueckblick auf mein erstes Leben als Karrierefrau, wenn diese Erinnerungen vor meinem geistigen Auge erscheinen, waehrend ich mit meinem Sohn nach Wuermern im Garten buddele, um sie dann auf Haken aufzuspiessen, in der Hoffnung dadurch noch mehr Tiere quaelen zu koennen.

Das erinnert mich an ein schoenes Lederkleid, abgesetzt mit echtem Schlangenleder und passenden Schuhe, die ich mal hatte…

Anyway…

 Wahrscheinlich ist die These, dass man so viele Charaktere hat wie Beziehungen hat, absolut richtig. Manchmal habe ich den Eindruck eine „gespaltene Persoenlichkeit“ zu sein. Und diese Persoenlichkeiten koennten nicht unterschiedlicher sein. Wie kann man sich sonst von blutueberstroemten Fischfingern, oelverschmierten Fahrradketten Reparatur-Haenden und Krankenschwester-Dasein (brauchte in den Schulferien mehr Antiseptic-Fluid zur Wunden-Ausspuelung als Olivenoel zum Kochen)  in eine Welt der Kunst und Poesie retten, von der der Rest der Familie nicht die leiseste Ahnung hat, dass es so eine Welt ueberhaupt gibt. Eine Welt der Philosophie, aus tiefster Seele Gedichte schreiben, kuenstlerische Phasen und creative Prozesse, die man ausleben muss, musikalische Inspiration als Medium, durchdachte Farbkompositsionen, art-theoretische Zusammenhaenge und das Konzept moderner Kunst in der metaphysikalischen Dimension der abstrakten Beobachtung….. Wie sagt man in Deutschland? „Perlen vor die S. Geschmissen“ (SORRY!)

 Soviel zu meinem top-secret Leben als „Kuenstler“.

 „Mama, wusstest Du schon, dass der beste Energie-Drink auf der ganzen Welt aus Guyana und Bullen-Molekuelen in Frankreich gemacht wird?“, reisst mich Henry aus meinem sentimentalen Rueckblick auf meine Jugend. Ich glaube, Quentin hatte versucht, Henry zu erklaeren, dass da Bullen-Samen ?!?) drin ist, kannte aber nicht das englische Wort und dachte sich „Molekuele“ ist ja so aehnlich und da waeren schliesslich auch „Chromosome“ drin, wie er Henry wohlwissend erklaerte. Da ich weiss, dass Henry von solchen Tatsachen absolut fasziniert ist und es nie erwarten kann, sein neues Wissen mit jedem in der Schule zu teilen, habe ich mich entschieden, ich lasse es bei der Molekuele-Theorie, Bulle hin oder her!

 Vor kurzem fragte mich ein detuscher Freund in seinem e-mail, was ich davon halte, fuer 1000 Jahre eingefroren und dann wieder aufgetaut zu werden.

Meine Antwort:“ Deine freudige 1000 Jahre Auftau-Theroie aus dem Gefrierschrank, kannst Du gerne fuer Dich alleine durchleben. Von meiner Seite aus: Nein Danke! Hast Du schon mal ein Steak gesehen oder gerochen , dass 13 Monate eingefroren war und man findet es ploetzlich wieder und taut es auf und will es essen, weil man nichts anderes im Kuehlschrank hat? Und der Gedanke, dass jemand nach 500 Jahren aus Versehen den Stecker rauszieht oder eine weltweite Sonnenverdunkelung die Nutzung von Solarenergie fuer Forschungsprojekte verhindert und keiner kann sich mehr daran erinnern, was da ueberhaupt eingefroren war….. “

 Das erinnert mich an eine wunderschoene vierwoechige Reise nach Griechenland mit meinem ersten Mann (ebenfalls in den Achtzigern….) bei deren Rueckreise ich in meiner Wohnung in Koeln feststellte, dass ich vor der Abreise noch schnell die Sicherungen abgestellt hatte. Irgendwie war zwischenzeitlich das vorher „Gefrorene“ wieder zum Leben erweckt und kam mir schon an der Eingangstuere entgegen. Nie hatten mich Nachbarn, (eins meiner Prinzipien ist, nie zu freundlich mit den Nachbarn werden, weil der Schuss kann nach hinten losgehen…) so traenenuebesrtoemt, eifrig und ueberschwenglich willkommen heissen, als an diesem Tag. Ich glaube sie ware absolut erleichtert, dass ich nur in Urlaub war und nicht schon seit vier Wochen tot in der Wohnung lag (dem Geruch nach zu urteilen). Hatte noch Glueck, dass man nicht meine Wohnung aufgebrochen und sie als Tatort fuer ein Massaker (die Blutlache bahnte sich gerade den Weg zur Eingangstuere) abgesperrt, alle Leute evakuiert, die Strasse von der Aussenwelt abgeriegelt und Koeln-Nippes als Katastrophengebiet erklaert hat. Moechte mal gerne wissen, was „Made“ (not made) in englisch heisst.

Apropos Microsoft – ich finde es ja toll, dass Bill Gates ein paar Millionen spendet, um alle Kinder in Afrika gegen alle Krankheiten impfen zu lassen. Hoffentlich hat er noch ein bisschen Geld uebrig, um ihnen was zu essen zu kaufen…..

Vielleicht nehme ich ihn auf in meine „religioese“ Sammlung von beeindruckenden Personen und er steht dann auf dem Gruppenbild zwischen Ghandi und Mutter Theresa, vor Nelson Mandela und gleich hinter Beethoven (Ich liebe den Mix von Kulturen und Charakteren) 

 Ach ja, und dann ist da noch mein lieber Mann. Nach zwanzig Jahren Zusammenleben muss man nur die Einstellung zu gewissen Dingen aendern, dann ist das Leben kein Problem. Und der Gedanke, es koennte schlimmer sein, ist praktisch zu meinem Ueberlebens-Motto geworden. Dass wir irgendwie nichts gemeinsam haben ( jetzt schickt er mir schon Gruesse via e-mail vom Sofa), und uns nicht ein einziges Mal im Monat auf einen gemeinsamen Fernsehsender einigen koennen (deshalb hab ich meinen eigenen Fernseher!), dass er den Sofa-Bereich im Wohnzimmer als seine durch Selbstschussanlage gesicherte Festung betrachtet und dass seine ueberdimensionale Energie sich auf die Arbeit und seine Karriere als Fussball-Star in der Altherrenmannschaft (wenn er das liest, laesst er sich vermutlich scheiden!) beschraenkt, ist wirklich kein Problem fuer mich.

Was soll auch diese romantische Vorstellung von einem Leben zu zweit, wenn erst mal die Kinder aus dem Haus sind und man sich noch was aus seinem (kurzen) Leben machen koennte? Davon abgesehen, werde ich als Rentner vermutlich sowieso von der sozialen Minimum Rente leben muessen (falls ich nicht vorher noch „entdeckt“ werde, Angelina Jolie eins meiner Bilder kauft  oder ich im Lotto gewinne), und dann kann ich mir kein Auto oder Fischfilet mehr leisten. Den schoenen Traum vom Reisen durch die Welt kann ich auch abhaken (mein Mann isst ja noch nicht mal Chinesisch, und so waere China das letzte Land, das er je besuchen wuerde, vielleicht auch weil mein Bruder dort lebt). In Mexico herrscht immer noch die Schweinepest und so gibt es in jedem Land der Erde Krankheiten, Leute oder Bazillen, die meinen lieben Mann davon abhalten, auch nur daran zu denken, irgendwohin zu reisen. Und wenn ich ehrlich bin, kann man das Geld (falls man es doch noch zu was bringt) ja auch sparen, damit die Kinder (in unserem Fall nur eins) es nach unserem Ableben sinnlos verprassen fuer die neuesten Computer games, i-phones, i-pods, i-tablets, i-ichweissnichtwas….

Hoffentlich ist „Jagen“ nicht „in“ in den naechsten Schulferien und ich finde mich bewaffnet mit einer Schrotflinte im Wald auf einem Hochsitz wieder um Wildschweine zu erlegen!

Obwohl ich mir vorstellen koennte, auf dem Hochsitz mit der Schrotflinte auf alles zu zielen, was sich bewegt und mal allen Agressionen freien lauf lassen, die sich seit der Geburt angestaut haben. Das waere ein schoenes Massaker! Und natuerlich trage ich ein rotes Seidentop und den handgestrickten Kashmirschal (dem tausende von Kaschmirs zum Opfer gefallen sind). Der aphrodisische Duft von Chanel No 5 (vielleicht erschien Coco das Rezept auch beim Jagen) erfuellt die Luft und macht mich so attraktiv, dass die Eber von alleine zu mir stroemen, und die Brumpftzeit ist eroeffnet! Eine ueberdimensionale handgearbeitete Seidenblume aus Indien koennte allerdings die Gefahr in sich bergen, meine Waldestarnung preiszugeben, was wiederum der Jagd im traditionellen Sinne eher hinderlich ist, und deshalb bleibt sie zu Hause in der Schublade.

Und wenn es mir gut gefaellt, bleibe ich fuer immer im Wald wohnen. Man braucht keine Flug-tickets, und kein Geld, um das Haus-Darlehen zu bezahlen. Ich  mache es mir dort gemuetlich, ich naehe kleine Gardinen und Sofakissen, bringe meinen Entsafter mit und dann dekoriere ich die Waende mit abstrakter Kunst. Ab und zu arbeite ich am Laptop und schreibe ueber meine Jagderfolge, zum Abendessen sammel ich die vitaminreichen Waldbeeren (oder Waldbaeren?), handgelesene Pilze (vielleicht findet man auch mal ein paar Trueffel ohne Trueffelschwein) und dazu eine proteinreiche Wildschweinkeule. Zum Nachtisch gibt es Brenesseltee und wilde Erdbeeren. Abgeschnitten von der Aussenwelt und in der freien Wildbahn koennte ich den Tag mit Yoga, Visualisation und Raeucherstaebchen beginnen.

Bis dahin und in diesem animalischen Waldheimchen-Sinne Waidfraus Heil !